Haltungs- und Schluckpositionen

Damit Sie einfacher schlucken können bzw. ein Verschlucken verhindern, eignen sich bestimmte Kopf- und Körperhaltungen. Eine stabile, aufrechte Position mit ausreichender Rumpf-, Kopf- und Kieferkontrolle erleichtert den Schluckvorgang erheblich (1,2).

Bei den Schlucktechniken, die Ihnen Ihr Logopäde oder Therapeut im Detail erläutern und mit Ihnen üben wird, gibt es zum Beispiel folgende Verfahren:

„Chin tuck“-Methode

Dieses besondere Schlucken mit Kopfneigung nach vorne ist die am häufigsten eingesetzte Haltungsänderung. Der Kopf wird weit nach vorn geneigt, sodass das Kinn fast die Brust berührt. Durch Ausnutzung der Schwerkraft wird so ein vorzeitiges Abgleiten des Nahrungsbreis  bzw. der Flüssigkeit aus der Mundhöhle verhindert.  Beim Schlucken wird der Kehlkopf nach oben und nach vorn bewegt (1,2).

Therapie Schluckbeschwerden

Kräftiges Schlucken

Das Ziel ist die Verbesserung des Nahrungstransports im Rachenbereich. Dazu wird möglichst hart/fest geschluckt und der Kehlkopf nach vorne und oben bewegt.

Supraglottisches Schlucken

Bei diesem Verfahren lernen Sie, vor dem Schlucken den Atem anzuhalten und beim Schlucken die echten und die falschen Stimmlippen zu schließen. Nach dem Schlucken husten  Sie absichtlich, um eventuelle Nahrungsreste zu beseitigen. Die Aspiration ist damit ausgeschlossen, da der Kehlkopf vollkommen geschlossen ist und eventuelle Reste der Mahlzeit entfernt werden (1,2).

Mendelson-Manöver

Bei dieser Methode wird durch eine willkürlich verlängerte Hebung des Zungenbeins und des Kehlkopfes der Speiseröhreneingangsmuskel passiv ausgedehnt. Durch den kräftigen Rückzug der Zungenbasis gegen die Rachenhinterwand wird die Schubkraft auf die Nahrung verstärkt.

Quelle: 1 Prosiegel M, Weber S: Dysphagie: Diagnostik und Therapie. 2. Aufl., Heidelberg, Springer Verlag 2013, Kapitel 11. 2 Warnecke T, Dziewas R: Neurogene Dysphagien, Diagnostik und Therapie, 1. Auflage, Stuttgart, Verlag Kohlhammer, 2013.